Zucht gegen Ebergeruch
Das Projekt " Reduktion von Ebergeruch durch züchterische Maßnahmen und neuartige messtechnische Erfassung" wurde vom Bundeslandwirtschaftsministerium gefördert und soll die züchterischen Möglichkeiten zur Ausmerzung von Ebergeruch aufzeigen. Forscher der Universität Bonn können nun erste Ergebnisse vorstellen. Für das Projekt prüften verschiedene Leistungsprüfungsstation gut 1000 männliche Kreuzungsschweine, die nicht kastriert waren. 200 der Pietrain x Hybridsau -Tiere wurden in Boxberg geprüft.
Ebergeruch wird vor allem durch die Abbauprodukte von Tryptophan (Skatol) und die Einlagerung von Androstenon, einem Steroidhormon, ins Fettgewebe verursacht.
Laut den Auswertungen des Versuchs liegen die Heritabilitäten für Androstenon und Skatol mit 0,6 bzw. 0,5 auf einem hohen Niveau, somit greifen züchterische Maßnahmen vergleichsweise schnell und effektiv. Nach ersten Schätzungen bestehen allerdings auch leicht negative Korrelationen zu den Fruchtbarkeitsmerkmalen 'Anzahl tot und lebend geb. Ferkel'. Vor allem bei Mutterrassen ist dies bei der Gewichtung der zu selektierenden Merkmale dringend zu berücksichtigen. Um einen signifikanten Zuchtfortschritt zu erzielen, ist jedoch auch bei den relativ günstigen Genetiken der baden-württembergischen Pietrain-Populationen eine intensive Zuchtarbeit über mindestens drei Generationen nötig.