Schutz vor Fuchs, Habicht & Co
Ambitionierte Freilandhalter haben aktuell besonders mit Fuchs und Habicht zu kämpfen.
Bei kleineren Betrieben mit Jungtieren kommt dann des Öfteren noch der Bussard und sogar Krähen dazu. Indirekte Schäden verursachen manchmal auch Wildschweine, die in Außenabgrenzungen einbrechen und dadurch für das Raubwild den Weg frei machen. Besonders akut wird die Problematik mit Wildtieren, wenn sie Nachwuchs bekommen. Je größer die Jungtiere werden, desto hungriger sind sie und desto mehr Futter benötigen sie. Wenn das Nahrungsangebot zu gut ist, wird der Nachwuchs nicht abgestoßen und sucht sich keine neuen Reviere, wie es sonst der Fall ist. Dann verschärft sich die Situation für das Freilandgeflügel.
Wirtschaftlicher Schaden durch Raubwild
Die Verluste durch Raubwild können sich auf 10 bis 20 Prozent der Gesamtherde in der Geflügelhaltung entwickeln. Dadurch kann ein großer wirtschaftlicher Schaden entstehen.
Im Freigehege sind besonders Jungtiere, geschwächte und kranke Tiere von Raubvögeln betroffen. Im Stall verursacht besonders Fuchs und Marder die meisten Probleme.
Maßnahmen gegen Fuchs, Marder & Co
- Verschließen von Auslaufklappen: Konsequentes Verschließen der Auslaufklappen verhindert ein Eindringen von Fuchs und Marder in den Stall. Beachten sollte man außerdem, dass vor allem der Marder durch sehr kleine Schlupflöcher in den Stall eindringen kann.
- Vorhänge aus Kunststoffstreifen: Raubvögeln versperrt man den Weg in den Stall am besten durch Vorhänge aus schmalen Kunststoffstreifen an den Auslaufklappen (zwischen Warmstall und Außenklimabereich). Die Hühner kommen hier immer rein und raus, Raubvögel fliegen normalerweise nicht zwischen den Streifen durch.
- Netz und Tunnel: Gegen Raubwild im Freiland kann es in Extremfällen helfen, ein großes Netz über den Auslauf zu spannen. Des Weiteren sind alle Elemente, die von fliegenden Vögeln nicht direkt erreicht werden können (z.B. Tunnel) hilfreich. Unterstände im Auslauf sollten allerdings keine Sitzmöglichkeit für Raubvögel bieten, was z.B. bei Spitzdächern der Fall ist. Zu dichte Hecken können wiederum für einen Fuchsbau gute Deckung bieten.
Schnell wachsende Schnitthölzer, Weiden oder Pappeln lassen sich gut als Tunnelstreifen anlegen (drei bis vier Streifen nebeneinander). Die Hühner können dann zwischen den Zeilen auf und ablaufen und haben Schutz vor Raubtieren, auch vor dem Fuchs. - Weidetiere: Eine weitere Möglichkeit bieten größere Weidetiere bei der Wildabwehr. In einigen Betrieben wird das Geflügel zusammen mit Rindern gehalten.
- Nistplätze für Krähenpaare: Manchmal lässt sich über nistende Krähenpaare in Auslaufnähe der Habicht oder Bussard vom Auslauf fernhalten, da diese solche Raubvögel erbarmungslos angreifen, sobald sie sich ihren Nestern nähern. Allerdings sollte im Auslauf dann nur erwachsenes Geflügel gehalten werden, da sich junge Küken auch auf dem Speiseplan von Krähen befinden.
Quelle: „Fuchs und Habicht in die Schranken weisen“ aus DGS Magazin 18/2014