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Verwendungsmöglichkeiten von angebrüteten Eiern

29.09.2018

Im Hinblick auf die Problematik, was mit den  männlichen Küken der Legehennen-Zucht passieren soll, wurde die spektroskopische Geschlechtsbestimmung im Brutei entwickelt. Doch bevor diese automatisiert wird, muss geklärt werden, was mit den aussortierten „männlichen“ Eiern passieren soll.  Über eine mögliche Verwendung der angebrüteten Eier berichtete Prof. Robby Andersson, Hochschule Osnabrück. Bei den angebrüteten Eiern handelt es sich nicht um ein Lebensmittel, sondern um ein tierisches Nebenprodukt (Kategorie 3). Es besteht keine Gefahr für die Gesundheit von Mensch und Tier. Die Verwendung als Futtermittel oder als Folgeprodukt in der Kosmetik- oder Pharmaindustrie oder als Bodenverbesserungs- oder Düngemittel zieht man in Erwägung. Nach Abbruch der Bebrütung und vor einer Verfütterung müssen die Bruteier in jedem Fall vorbehandelt werden. Dazu gebe es noch viel zu klären und verschiedene Genehmigungsschritte seien notwendig.

Unter anderem sollte geklärt werden, wie sich die Inhaltsstoffe durch das kurzzeitige Bebrüten verändern. Dafür hat man eine kleine Stichprobe von ungesexten Bruteiern im Hinblick auf Proteingehalt und wertgebenden Aminosäuren untersucht. Die Brutdauer von 10 Tagen hatte im Vergleich zu unbebrüteten Eiern keinen absicherbaren Effekt auf das Aminosäureprofil, erklärte Andersson. Die Gehalte an Methionin, Lysin, Cystein, Threonin und Tryptophan von angebrüteten Eiern stünden nahezu auf dem Niveau von ungebrüteten Eiern und deutlich über denen von Sojaschrot. Hinsichtlich einer möglichen Verwertung im Tierfutterbereich müsse geklärt werden, ob es andere wertverändernde Faktoren (z. B. Wachstumsfaktoren, Hormone) gebe, welche Behandlung zur Qualitätssicherung notwendig sei und ob es noch weitere Verwendungsmöglichkeiten für die „männlichen“ Bruteier gebe.

Quelle: „Was kann man mit den aussortierten Eiern machen?" aus DGS 31/2018