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Sollten Börge ad libitum oder rationiert gefüttert werden?

08.08.2011

Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen untersuchte bei einem Versuch mit Pi x Hülsenberg Zuchtschweinen, ob eine rationierte Fütterung besser ist, um eine übermäßige Verfettung zu vermeiden. Dabei kam heraus, dass eine Sattfütterung nicht zu Leistungseinbußen führen muss. In Quakenbrück, in der Leistungsprüfanstalt,  wurden die 44 Versuchsferkel in zwei Testgruppen aufgeteilt (Versuchsgruppe und Kontrollgruppe). Geprüft wurde zwischen den Gewichtsbereichen 24 bis 121 kg, bei 45 kg, 75 kg und 90 kg Lebendgewicht wurden Zwischenwägungen durchgeführt. Die Versuchsgruppe wurde bei 90 kg rationiert gefüttert (max. 36 MJ ME/Tag).
Gleichzeitig wurden die Auswirkungen von hohen Raps- und Roggenanteilen bei ad libitum und bei einer rationierten Fütterung getestet.  Die Kontrollgruppe bekam während der Mastperiode einen steigenden Anteil Rapsschrot und Roggen, beginnend mit 2,5% und 5%. In der Versuchsgruppe waren die Anteile doppelt so hoch.
Bei Beginn der Rationierung erreichten die Börge Tageszunahmen von durchschnittlich 1050 g. Als rationiert wurde, zeigten sich Unterschiede in der Mastleistung. Der Futterverbrauch war bei beiden Gruppen gleich, die ad libitum gefütterten Börge erzielten mit 942 g Tageszunahmen zwar 130 g höhere Tageszunahmen, haben aber auch 460 g mehr Futter pro Tag aufgenommen. Wenn man die gesamte Mastperiode betrachtet, erzielten die satt gefütterten Börge mit 1008 g Tageszunahmen zwar 46 g höhere Zunahmen, aber diese Unterschiede  waren nicht abzusichern.
Die Klassifizierung der Schlachtkörper erfolgte mit AutoFOM. Für eine bessere Gegenüberstellung wurden die Teilstücke und die Indexpunkte je kg auf ein einheitliches Schlachtkörpergewicht von 94,8 kg korrigiert.  Die ad libitum gefütterten Börge wiesen 0,945 Indexpunkte auf, die rationiert gefütterten Börge 0,959. Speckmaß, Fleischmaß und der Muskelfleischanteil wurden ebenfalls untersucht,  dabei unterschieden sich die Börgegruppen nicht. Bei dieser Art der Rationierung wurden keine Unterschiede der Schlachtkörper ermittelt, die gesichert werden konnten.  Dieser Wiederholungsversuch bestätigt die Aussagen des Mastversuchs aus dem Jahre 2009.

(Quelle: DGS Magazin, Ausgabe 31/11 6. August 2011)