Salmonellenbekämpfung in der Putenmast
Wenn ein Betrieb mit Salmonellen Probleme bekommt, liegt oft die Herausforderung darin, die Nadel im Heuhaufen zu finden. Dies konnte ein Betrieb im Landkreis Vechta am eigenen Leib erfahren. Eine Beprobung seines Betriebes brachte ein positives Ergebnis bei Salmonellen ein: Salmonella agona wurde im Betrieb vorgefunden. Trotz umfangreicher Hygienemaßnahmen trat erstmals keine Verbesserung ein, bis der Betrieb ein spezialisiertes Unternehmen beauftragte. Dadurch wurde der Betrieb quasi von links nach rechts gedreht. Es wurden verschiedene Problemzonen ausgemacht und verbessert:
- der mit Enten und Schwänen besetzte Hofteich wies Salmonella agona auf. Daraufhin musste dieser beseitigt werden, ebenfalls wie einige Spatzen- und Taubennester auf dem Betriebsgelände, z.B. im Strohlager
- alle Risse im Betonboden wurden mit Harz versiegelt. Des Weiteren wurden ebenso die Durchbrüche an den Giebelwänden versiegelt, da die Hohlräume zwischen der doppelt gemauerten Wand bei der standardmäßigen Reinigung und Desinfektion des Stalles nie wirklich erfasst worden waren
- Futtersilos, Schnecken und Tränken mussten bis hin zum Ventil auseinandergebaut, gereinigt und desinfiziert werden
- Kabelbinder, welche die Versorgungskabel zusammengefasst haben und mit Reinigungsmitteln nie wirklich gereinigt werden konnten, mussten entfernt werden und einzeln behandelt werden
- an den Steckdosen konnte sich unter den Abdeckklappen Staub ansammeln; diese wiesen eine positive Salmonellenprobe auf. Mit mühsamer Handarbeit und mit dem Lappen konnte für Keimfreiheit gesorgt werden
- beim Einstreumaterial wurde von Hobelspänen zu Strohpellets gewechselt, um die Zahl der Käfer zu reduzieren
- die Luftzufuhrkanäle des Gasstrahlers wurden über die hauseigene Sauna desinfiziert, da diese mit Wasser und Desinfektionsmittel nicht behandelt werden konnten
- die Kosten für die Salmonellensanierung schätzt der Betrieb auf ca. 10.000 bis 15.000 Euro ein. Doch es hat sich gelohnt- denn seitdem ist der Betrieb salmonellenfrei.
Quelle: „Dank professioneller Hilfe endlich frei“ aus DGS Magazin 44/2013