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Rinder können sich eigenen Namen merken

07.03.2014

Dass Rinder auf individuelle Namen reagieren können und diese auch über längere Zeiträume behalten, hat eine Studie der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Grub zum Ergebnis gehabt.
Ziel der Studie war, Kenntnisse über die Konditionierbarkeit von Rindern zu erfahren, da moderne Haltungssysteme mit ihren automatisierten Abläufen hohe Anforderungen an das Lernverhalten von Rindern stellen.

In dem Versuch wurden den Färsen eigene dreisilbige Namen an der Kraftfutterstation über Lautsprecher vorgespielt. Ihren Namen lernten die sechs Fleckvieh-Färsen der Versuchsgruppe im Alter zwischen zwei und drei Jahren mit einer Belohnungs-Futtergabe an der Futterstation zu verknüpfen.
Anschließend wurden die Namen maximal dreimal gerufen. Erst dann bekamen die Färsen eine Kraftfuttergabe. Ziel war, dass sie ausschließlich auf ihren eigenen Namen reagieren sollten. Außerdem sollten sie fremde Namen, die keinem Tier der Gruppe zugeordnet werden konnten, ignorieren und die Kraftfutterstation nicht aufsuchen. In der letzten Testphase wurde nach vierwöchiger Pause das Erinnerungsvermögen der Färsen geprüft.

Die Ergebnisse hierzu waren eindeutig: Im Laufe der Untersuchungen stieg der Lernerfolg stetig an und erreichte beim Erinnerungstest nach vier Wochen 93 Prozent.
Insgesamt konnte die Studie der LfL zeigen, dass die Rinder individuelle akustische Signale mit einer Belohnungsration an der Kraftfutterstation verknüpfen können. Auch nach mehrwöchigen Pausen konnten sie sich daran erinnern.

Mögliche Umsetzungen der Studie für die Praxis könnten zukünftig zum Beispiel die Optimierung des Kuhverkehrs oder die Verringerung von Auseinandersetzungen zwischen den Tieren vor Kraftfutterstationen oder automatischen Melksystemen sein.

Quelle: Lernverhalten von Färsen untersucht: Rinder hören auf eigenen Namen aus http://www.vet-magazin.com