Positives Bild der deutschen Landwirtschaft
Das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid stellte vergangene Woche in Berlin diese Studie vor. Folgende Aussagen waren die Ergebnisse der Befragung:
- es besteht ein großes und weiter gestiegenes Interesse der Bevölkerung an landwirtschaftlichen Themen. Fast die Hälfte der Befragten interessiere sich für landwirtschaftliche Themen, in den Jahren 2007 und 2002 waren es nur rund ein Drittel. Allerdings ist das Interesse in den Altersgruppen der 14- bis 29- Jährigen eher gering.
- Fragen der Nahrungsmittelqualität , der Transparenz sowie der Umgang mit Tieren sind dabei die interessantesten Fragen für die Bevölkerung.
- 80 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Medien das Informationsbedürfnis über die Landwirtschaft nicht ausreichend stillen- der gleiche Anteil ist der Meinung, dass landwirtschaftliche Themen im Schulunterricht verpflichtend behandelt werden sollten.
- ca. 75 Prozent der Deutschen sind der Auffassung, dass landwirtschaftliche Tierhaltung für Anwohner keine Belästigung darstellt.
- deutlich wird bei der Studie, dass die Erwartungen an die Landwirtschaft und die Einschätzung der tatsächlichen Situation auseinanderklaffen: mehr als 80 Prozent der Deutschen wünschen sich einen verantwortungsvollen Umgang mit den Tieren, aber weniger als 40 Prozent sind der Ansicht, dass dies auch tatsächlich gewährleistet ist.
- wichtigstes Informationsmedium über die Landwirtschaft ist nach wie vor der Fernseher, dessen Bedeutung allerdings rückläufig ist, die der Tageszeitung ebenfalls. Dagegen werden der Rundfunk und auch das Internet eine immer wichtigere Informationsquelle. Die Hälfte der Befragten schätzt den direkten Kontakt als Informationsquelle (z.B. Einkauf auf dem Wochenmarkt, Austausch mit Bekannten und Verwandten, Gespräche mit Landwirten).
Die Landwirtschaft steht laut Emnid-Geschäftsführer Schöpper mehr denn je vor der Aufgabe, ihr hohes Ansehen in der Bevölkerung in Einklang zu bringen mit den tatsächlichen Anforderungen, denen sich die Betriebe in einem auf Wettbewerb ausgerichteten Umfeld stellen müssten. Ansätze könnten hierbei eine stärkere Medienberichtserstattung und eine intensivere Behandlung landwirtschaftlicher Themen im Schulunterricht sein.
Das Interesse an Regionalität hat bei der Bevölkerung deutlich zugenommen. Dies sei ein langfristig ausgerichteter Trend und keine bloße Modeerscheinung. Eine der Ursachen sind laut Schöpper in den grundlegenden gesellschaftlichen Veränderungen infolge der Globalisierung, unsicherer Zukunftsaussichten und offener Fragen im Zusammenhang mit der Nutzung von Informationstechnologie zu sehen. Diese Entwicklung stellt für Landwirte allerdings einige Chancen bereit.
Quelle: „Landwirtschaft hat konstant gutes Image“ aus Landpost 20/2012