Kritischer Pansen-pH-Wert ist tierindividuell
Wissenschaftler aus Deutschland, Dänemark und Schottland haben festgestellt, dass ein Leistungsabfall oder Krankheiten nicht Folge einer Pansen-Azidose sind, sondern der Abweichung vom tierindividuellen pH-Wert-Muster.
Dazu erfassten sie Pansen-pH-Wert-Daten von 93 Kühen auf 13 Betrieben sowie die betrieblichen Gegebenheiten. Für 24 Kühe lagen Leistungsdaten vor.
Das Ergebnis war, dass bei der Bewertung von Azidosen häufig Grenzwerte für den Pansen-pH-Wert von <5,8 oder <5,5 angegeben werden. Das ist den Wissenschaftlern zufolge nicht sinnvoll, da die pH-Wert-Kurven sich zwischen den einzelnen Tieren stark unterscheiden. Jedes Tier hat demzufolge eine „Standard“-Kurve, die jeden Tag gleich ist. Innerhalb eines Betriebes sind die pH-Wert-Muster einheitlicher.
Dabei hatte weder der mittlere tägliche pH-Wert noch die Zahl extremer pH- Werte (hoch oder niedrig) einen signifikanten Einfluss auf die Milchleistung oder die Futteraufnahme.
Für die Bewertung des pH- Wertes sollte eher die Abweichung vom individuellen Muster als Hinweis genutzt werden statt der pauschalen Grenzwerte.
Quelle: „ Pansen-pH-Wert schwankt tierindividuell“ aus top agrar 6/2018