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Kälberflechte ohne Behandlungschance?

23.01.2015

Wie erkennt man Kälberflechte?

Kälberflechte zählt zu der häufigsten Hauterkrankung beim Rind. Die ersten klinischen Erscheinungen treten drei bis vier Wochen nach der Infektion auf und sind eher unauffällig:  Auf der Haut des infizierten Rindes entwickeln sich kleine Knoten. Diese entstehen dadurch, dass der Pilz die Haarfollikel befällt und in die Haarzwiebel einwächst. An dieser Stelle sträuben sich dann auch die Haare. Etwas später bilden sich dort Borken mit abgebrochenen Haaren. Erst im Anschluss zeigt sich das typische Krankheitsbild: Haarlose, rundlich-ovale, abgegrenzte Bezirke mit schuppig-krustigen Belägen – sie können jucken und im frischen Stadium auch nässen und blutig sein. Meistens erkranken Rinder am Kopf und Hals.

Problem für Mensch und Tier

Nicht nur für das Rind ist die Flechte ein Problem, da sie zu Leistungseinbußen bei der Milchleistung und in der Mast führen kann, sondern sie ist auch auf den Menschen übertragbar. Die Infektion mit dem Erreger der Kälberflechte verläuft beim Menschen oft auch noch schwerer und langwieriger als beim Rind. Der Pilz hält sich in den tieferen Hautschichten auf, was zu Narbenbildung führen kann.

Welche Vorbeuge- und Behandlungsmaßnahmen gibt es?

Die Einschleppung erfolgt meistens über zugekaufte Tiere, aber auch über andere Hoftiere wie zum Beispiel Katzen, Hunde und Pferde. Im Stall breitet sich die Infektion dann meist sehr schnell aus, entweder über direkten Kontakt von Tier zu Tier oder über Stallgeräte (Kuhputzbürste). Ebenfalls können Fliegen, Läuse und Haarlinge die Erreger von einem Tier zum anderen tragen.
Problematisch ist die Langlebigkeit der Sporen der Fadenpilze. Unter ungünstigen Bedingungen bleiben sie jahrelang infektiös. Deshalb kommt es in Betrieben, die einmal den Erreger der Kälberflechte im Bestand haben, immer wieder zu Reinfektionen, meistens in den Wintermonaten.
Daher ist eine wichtige Vorbeugemaßnahme die Reinigung und Infektion.
Im Sommer sind Erkrankungen meist seltener, Weidetiere sind auch kaum betroffen, da die UV-Strahlung die meisten Pilze abtötet.

Eine weitere hilfreiche Vorbeugemaßnahme ist die Impfung: Der Impfstoff hat meistens eine Wirkung gegen mehrere Stämme der Pilzkrankheit und hat eine Wirkung von mindestens einem Jahr.
Des Weiteren sollte auf unbedingt die Futterration noch einmal überprüft werden: Ein Mangel an Vitamin-A und- Spurenelementen kann die Kälberflechte begünstigen.

Quelle: „Krusten und haarlose Stellen müssen nicht sein“ aus Landpost 23/2014