„Holt die Verbraucher in die Ställe“
In Deutschland und den Niederlanden öffnen Familienbetriebe des Öfteren ihre Stalltüren, um den Konsumenten vor Ort einen Betriebsbesuch zu ermöglichen. Solche Anlaufstellen gibt es hingegen in den USA nur sehr selten.
Ein seltenes Beispiel ist die Fair Oaks Farm in Indiana: Touristen strömen aus mehreren hundert Kilometern Entfernung heran, um auf dem Betrieb mit 2800 Sauen ihr „Pig Adventure“ zu erleben. Hierbei stehen vor allem Spaß und Unterhaltung im Vordergrund.
Die Besucher starten im Besucherzentrum, wo Kinder und Erwachsene mit Kurzfilmen, Schautafeln und Berühr-Bildschirme vorab allerlei Wissenswertes zum Schwein vermittelt bekommen. Anschließend geht es zu den Tieren. Von einem Gang mit transparenten Wänden aus kann der Besucher den Sauen beim Abferkeln zuschauen. An einer anderen Station kann er beobachten, wie die Jungsauen lernen, eine automatische Futterabrufstation zu benutzen. Die künstliche Besamung wird ebenfalls nicht versteckt, sondern als hochmodernes effizientes Verfahren hervorgehoben. Am Schluss gibt es noch ein Museum, das über die Schweinehaltung von früher bis heute aufklärt. Die Besuchermassen werden mit dem Bus zu den verschiedenen Punkten transportiert und ausgebildete Führer stehen überall bereit, um die Fragen der Gäste zu beantworten.
Den Amerikanern scheint die Schweinehaltung als Show zu gefallen - ca. tausend Besucher werden jeden Tag registriert.
Quelle: „Schweinehaltung als Show“ aus SUS 4/2014