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Erfolgreiche Fliegenbekämpfung

15.06.2012

Sobald es etwas warm wird, kommen die ersten Fliegen  und  belästigen sowohl Mensch als auch Tier bis in den tiefen Herbst hinein. Vor allem auf Kot und Abfällen sind sie anzutreffen, später lassen sie sich auf Lebensmitteln und Tierfutter nieder. Schleimhäute und Wunden sind dabei besonders beliebt.
Im Bestand können Fliegen zu Leistungsdepressionen führen und Krankheiten verbreiten. Daher ist eine zeitige und effektive Fliegenbekämpfung wichtig. Ansatzpunkt ist dabei die Gülle: denn hier befinden sich die Larven der Fliegen, die später zu adulten Tieren heranreifen. Sind sie erst einmal flugfähig, legt das Weibchen innerhalb von zwei Wochen über  1.000 Eier, die nach weiteren zwei bis drei Wochen schlüpfen. Hier finden Sie fünf Vorschläge, Fliegen effektiv zu bekämpfen:

1. Konsequente Stall- und Futterhygiene: Sauberkeit im Bereich Futter und Fütterung sowie das regelmäßige Beseitigen von Kot im Tierbereich sind äußerst effektive Maßnahmen  zur Vermeidung möglicher Brutstätten.

2. Eintragsquellen in den Stall minimieren: oft hilft ein Fliegengitter, welches sich schnell einbauen lässt. Auch eventuelle Schlupflöcher in Wänden und Decken sollten verschlossen werden.

3. Konsequentes Güllemanagement: Wird die Gülle regelmäßig aufgerührt, zerstört das die Schwimmschicht auf welcher sich Fliegen und ihre Larven bevorzugt aufhalten. Ebenfalls sollte die Gülle möglichst im 14-tägigen Abstand abgelassen werden. Außerdem ist auf einen dichten Schieber zu achten, damit es zu keiner Reinfektion aus dem Lager über dem Kanal kommt.

4. Klebestreifen: Mechanische Fliegenfallen wie Klebestreifen und Lichtfallen eignen sich nur begrenzt bei geringem Fliegenbefall. Effektiver ist hierbei die chemische Bekämpfung: beim massenhaften Auftreten der Plagegeister helfen chemische Präparate, die als Fraßgifte bei ausgewachsenen Insekten (Insektizid) oder bei Larven (Larvizid) eingesetzt werden. Empfohlen wird auch, den Wirkstoff regelmäßig zu wechseln, um Resistenzen bei den Fliegen zu vermeiden.

5. Biologische Bekämpfung: Oft werden gute Erfahrungen mit Schlupfwespen und Güllefliegen gemacht, die ihrerseits die Larven der Stubenfliegen verzehren. Die Güllefliege wird in mehreren Etappen auf der Schwimmschicht der Gülle ausgesiedelt. Nach ca. 10 Wochen ist der Larvenfresser dort heimisch. Eines muss man aber beachten: Güllefliegen eignen sich in erster Linie zu Dezimierung der Großen Stubenfliege; die Kleine Stubenfliege, die Essigfliege und auch die Rattenschwanzlarven lassen sich so nicht wirksam bekämpfen.

Quelle: „Keine Chance der Fliegen“ aus SUS (Ausgabe 3/2012)