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beweka im Interview mit BWagrar

06.03.2012

Der Neckar misst von der Quelle auf der Baar bis zur Mündung nach Mannheim knapp 370 km. Zwischen Mannheim und Plochingen sind etwa 200 km davon als Bundeswasserstraße ausgebaut. Für die Landwirtschaft spielt der Transport über den Neckar eine sehr wichtige Rolle. Ungefähr 10 Prozent der sieben bis acht Mio. Tonnen Gütern, die über den Fluss transportiert werden, dienen landwirtschaftlichen Zwecken.

Die Hälfte der Rohstoffe kommt zur beweka über den Wasserweg
Im Heilbronner Neckarhafen wird fast die Hälfte aller auf dem Neckar transportierten Güter umgeschlagen. Einer der Adressaten ist die beweka-Kraftfutterwerk GmbH im Kanalhafen. beweka-Geschäftsführer Andreas Rohr erklärt im Interview, dass der Neckar für sein Unternehmen eine wichtige Rolle spielt, da etwa die Hälfte der Rohstoffe über den Wasserweg bezogen werden. Insbesondere sind das Waren, die über Seehäfen, wie zum Beispiel Rotterdam, nach Deutschland kommen. Während der größte Teil vom Getreide und den Mühlennachprodukten aus der Region bezogen wird, werden insbesondere Sojaschrot und Palmexpeller aus Übersee per Schiff zur beweka geliefert.

Günstiger unterwegs per Schiff
Hauptargument für den Schiffstransport sind die Kosten. Während die Tonne Schüttgut im Binnenschiff von Rotterdam bis Heilbronn mit 12,50 € belegt ist, kostet die gleiche Menge und die gleiche Strecke mit dem LKW 35 €.
Die Kosten für den Schifftransport können jedoch bei Niedrigwasser stark ansteigen. Als es im Herbst letzten Jahres zu Niedrigwasser auf dem Rhein kam, konnten die Binnenschiffer nur mit halber Last fahren. Statt 12,50 € kostete der Transport damals 30 Euro pro Tonne, also fast doppelt so viel wie mit dem LKW. Damals verteuerte sich Mischfutter durch die Kleinwasserzuschläge der Binnenschifffahrt bei Niedrigwasser, was sich teilweise auch auf die Futtermittelrechnungen der Landwirte niederschlug.

Rohstoffengpässe werden durch Bahnanschluss vermieden
Die beweka Kraftfutterwerk GmbH kann bei Transportengpässen auf dem Wasserweg auf den Bahnanschluss zurückgreifen. Bei Niedrigwasser werden die Lieferungen zwischen See- und Binnenhafen teilweise auf Waggons umgeladen. beweka-Geschäftsführer Andreas Rohr betont, dass dies nicht ganz einfach sei, aber immerhin zur Rohstoffversorgung beiträgt.
Kleinwasserzuschläge fallen für die Empfänger der Mischfutter auch nur deshalb an, da die Rohstoffe nicht ausschließlich auf dem Neckar, sondern auch auf dem Rhein transportiert werden müssen. Die 27 Staustufen des Neckars können den Pegel nämlich konstant halten, sodass die Binnenschiffer immer mit voller Last fahren könnten.

Quelle: „Transportweg Neckar- Agrargüter unterwegs auf kurzen und auf langen Strecken“ aus BWagrar (7/2012)