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Bedarfsgerechte Fütterung bei Melkroboterbetrieben Teil II

27.09.2011

Melkroboter erfreuen sich immer höherer Beliebtheit. Neben den Anforderungen an ein gutes Kraftfuttermanagement im Melkroboter ist eine angepasste Mischration am Trog eine weitere Steuerungsgröße für den erfolgreichen Melkroboterbetrieb. Die Mischration am Trog sollte so eingestellt sein, dass aus ihr die durchschnittliche Herdenleistung abzüglich einer Milchmenge von 4 bis 8 kg erzeugt werden kann. Beispielsweise müsste sie bei einer Herdenleistung von 29 kg Milch auf ein Leistungsniveau zwischen 21 und 25 kg Milch ausgerichtet sein.

Risiken und Chancen bei einer zu energie- und proteinreichen Mischration am Trog

Wird aus der vorgelegten Mischration eine hohe Milchmenge produziert, führt dies meistens gleichzeitig zu einer Reduzierung des Kraftfutters im Melkroboter. Dies hat Vor- und Nachteile:
Nachteilig ist, dass durch die fehlenden Kraftfuttergaben am Melkautomat die Kuh weniger Anreiz hat, den Melkroboter zu besuchen. Dadurch sinkt die Melkfrequenz. Auf der anderen Seite reduziert sich durch die geringeren Kraftfuttergaben die Gefahr von Acidosen. Dies ist besonders für frischmelkende Kühe mit höherer Milchmenge von Vorteil. Allerdings ist eine zu hohe Energiedichte in der Mischration wiederum für altmelkende Kühe nachteilig, da diese energetisch überversorgt werden und dadurch ein erhöhtes Ketoserisiko in der Folgelaktation besteht.

Energieärmere Rationen können bei gleichzeitig höheren Kraftfuttergaben ebenfalls bedarfsgerecht sein. Über die Auswahl der Kraftfutterkomponenten kann die Abbaurate und Abbaugeschwindigkeit im Pansen so eingestellt werden, dass einer Acidose vorgebeugt werden kann. Deshalb sind bei hohen Kraftfuttergaben Komponenten mit reduziertem und verlangsamten Pansenabbau zu empfehlen.*

Deutlich wird, dass hier jeder Betrieb eine individuelle Lösung finden muss. Hierbei sollte die Anzahl der Melkungen, die Aufnahme der Mischration sowie der Kraftfutteraufwand und die Kraftfutterzusammensetzung ständig optimiert werden.

*das neue Roboterfutter MV 19/4 Roboter eignet sich besonders bei energieärmeren Mischrationen am Trog, wenn die Milchleistung durch höhere Kraftfuttergaben im Melkroboter gesteigert werden soll. Mehr zu diesem Produkt erfahren Sie hier.

Quelle: „Der Melkroboter: Ein „Buch mit sieben Siegeln“?“ von Christian Natrop, Dr. Mark Holsteg, Dr. Martin Pries, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen (2009)