/ Service / Aktuell & Interessant / Nachrichtenleser

Bauernkinder besser vor Asthma und Allergien geschützt.

12.03.2011

Dr. Jon Genuneit vom Institut für Epidemiologie an der Universität in Ulm erklärt, dass es sich bei Asthma und Allergien tatsächlich um ein Zusammenspiel zwischen genetischen Faktoren und Umwelt handelt. Im Rahmen der so genannten GABRIEL-Studie untersuchte ein Forscherteam die Ursachen und den Verlauf von Asthma im ländlichen Raum. In einem Zeitraum von fünf Jahren wurden bei 10.000 Bauernkindern  und Kindern aus einer ländlichen Referenzgruppe Blutproben gezogen und anhand von Fragebögen für die Eltern deren Aktivitäten ermittelt. Zusammenfassend kamen die Forscher zu folgendem Ergebnis. Neben den positiven Wirkungen der landwirtschaftlichen  Umgebung, schützt insbesondere der Kontakt mit Rindern, Heu und Stroh vor Allergien und Asthma. Wichtig ist aber, dass die erhobenen Einflüsse bereits während der Schwangerschaft und in der frühkindlichen Phase bestehen.

Weiteres Ziel der Studie ist es, zu erforschen inwieweit der in der Kindheit erworbene Schutz anhält. Geht der Schutz z.B. während der Pubertät, oder beim Verlassen des landwirtschaftlichen Umfeldes verloren? Besonders spannend ist aber auch die Frage, welche Mikroorganismen an der Ausbildung der Immunität beteiligt sind. Schafft es das Forscherteam hier bestimmte Bakterien oder Pilze zu isolieren, könnten hieraus wichtige Schlussfolgerungen für die Behandlung und den vorbeugenden Schutz gegen Allergien und  Asthma gezogen werden.

Für den Erfolg der Studie ist es wichtig, die Teilnehmer über einen sehr langen Zeitraum zu begleiten und die Entwicklung im sich verändernden Umfeld mit in die Studie einzubeziehen. Vor diesem Hintergrund ist erfreulich, dass sich die Mehrzahl der beteiligten Familien bereit erklärt hat weiterhin an der Studie teilzunehmen. Auf die Ergebnisse dürfen wir gespannt.
Quelle: IDW

Weitere Informationen: Univerität Ulm