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Auch dem Huhn wird es irgendwann zu heiß

24.06.2016

Schon eine leichte Hitzebelastung bei noch relativ milden Temperaturen kann die Leistungen in der Geflügelhaltung bereits negativ beeinflussen. Daher ist es von großer Bedeutung, sich über Klimasysteme Gedanken zu machen, die für ausreichend Zuluft und Luftbewegung sorgen und damit den Stress bei den Tieren reduzieren.
Die optimale Wohlfühltemperatur eines ausgewachsenen Huhnes liegt bei 18 bis 24 °C. Hier wird der Energiehaushalt optimal aufrechterhalten und damit genug Futter gefressen, das durch den Stoffwechsel effizient umgewandelt wird.
Was passiert aber bei höheren Temperaturen?

  • 24 bis 29°C:  Die Futteraufnahme sinkt. Durch angepasste Nährstoffzugabe kann die Produktivitätseffizienz aufrechterhalten werden. Allerdings kann die Größe der Eier sowie die Qualität der Schalen sinken.
  • 29 bis 32°C: Die Hühner werden noch weniger fressen. Dies schlägt sich in negativen Zunahmen wieder. Die Eier werden kleiner, die Schale wird dünner, die Eierproduktion sinkt.
  • 32 bis 35°C: Weiteres Absinken der Futteraufnahme und des Wachstums. Erste Überhitzungen bei Legehennen und schweren Vögeln tauchen auf.
  • 35 bis 38°C: Überhitzungen werden immer wahrscheinlicher. Futteraufnahme und Eierproduktion sind massiv eingeschränkt und die Wasseraufnahme ist enorm hoch
  • ab 38°C. Das Überleben ist jetzt die größte Sorge

Was kann man gegen Hitze tun?

Am effektivsten erfolgt die Wärmeabgabe von der Hühnerhaut in die Umgebung über bewegte Luft. Hierbei kann die warme Luft zwischen den Federn und an der Haut kontinuierlich entfernt werden und durch kühlere Luft aus der Umgebung ausgetauscht.
Dieser „wind chill effect“ hat allerdings seine Grenzen- bei über 32°C muss die Luft dann auch gekühlt werden.

Ein effektives Mittel gegen zu viel Hitze im Hühnerstall ist die Klimatisierung. Hier gibt es viele verschiedene Lüftungssysteme, bei deren Auswahl allerdings folgende drei Faktoren berücksichtigt werden sollten:

  • der durchschnittliche Temperaturbereich
  • die Dauer der nicht optimales Temperaturen und
  • die Temperaturextreme am Standort

Quelle: „Gut ausgestattet für den Sommer?“ aus DGS Magazin 22/2016