Antimikrobielle Effekte von Orangenschalen in der Rinderfütterung
Seit 1999 gehen Wissenschaftler des Agricultural Research Service in Texas und Florida der Frage nach, wie Reststoffe aus der Orangen- und Citrusproduktion in der Tierfütterung genutzt werden können.
Neuere Studien zeigen jetzt, dass Citrusprodukte Kühe mit Ballaststoffen und Vitaminen versorgen und gleichzeitig genießbar für sie sind. Zudem haben beispielsweise die in Orangenschalen enthaltenen Öle eine antimikrobielle Wirkung im Verdauungstrakt. Sie enthalten sogenannte d-limonene, die in einigen Putz- und Reinigungsmitteln als antimikrobieller Wirkstoff enthalten sind.
Diesen antimikrobiellen Effekt möchten US- amerikanische Wissenschaftler nutzen, um krankmachende Keime, wie z.B. Salmonellen, bereits im Tier zu beseitigen. Gelingt es z.B. die Zahl der Salmonellen bereits im Verdauungstrakt der Tiere zu reduzieren, könnte deren Anzahl auch während des Schlachtvorgangs und der weiteren Verarbeitung reduziert werden. Dadurch wird die Gefahr, dass diese von tierischen Lebensmitteln auf den Menschen übergehen, minimiert.
Ein Problem bei der Nutzung von Zitrusfrüchten als Futtermittel ist jedoch der Transport: auch wenn die Abfallprodukte der Orangen- und Citrusindustrie in großen Menge anfallen und preiswert sind, können lange Strecken mit dem Schiff teuer werden. Deshalb wurde über die Herstellung von Pellets nachgedacht. Erste Fütterungsversuche mit Schafen zeigen, dass trotz der Pelletierung die antimikrobielle Wirkung enthalten bleibt und zu einer Reduktion der Keimzahl führt.
Quelle: „Rinderfütterung mit Orangenschalen - vitaminreich und gesund“ aus VET-MAGAZIN, Februar 2012